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St. Michael in Etterzhausen

Geschichte

Außenansicht der Kapelle St. Ulrich
Kapelle St. Ulrich

Die Kirchengemeinde Etterzhausen gehört zur Pfarrgemeinde St. Katharina, Nittendorf. Lange Zeit wurden die Gottesdienste in Etterzhausen in der kleinen Kapelle St. Ulrich / St. Wolfgang abgehalten. Die Kirche, wohl im 12. Jahrhundert erbaut, wurde 1522 erstmals urkundlich erwähnt und war damals dem Hl. Ulrich geweiht. Die Kirche ist ein Saalbau mit eingezogenem Chor. Die Kapelle ist mit einem verschindelten Fassadendachreiter, der mit einem Zeltdach gedeckt ist, versehen. Ab 1838 wird als Parton der Kapelle der Hl. Wolfgang genannt. Sie steht im Ortskern von Etterzhausen, direkt an der Naab. Ab 1819 war sie im Besitz der Etterzhausener Schlossherren, seit 1986 ist sie im Besitz der Gemeinde Nittendorf.

Außenansicht der Kirche St. Michael
Kirche St. Michael

Durch Bevölkerungszuwachs der damals eigenständigen Gemeinde Etterzhausen wurde die romanische Kapelle für die sonntäglichen Gottesdienste zu klein. Im Jahr 1937 begannen die Planungen unter der Federführung von Prof. Dr. Michael Waldmann für den Neubau einer Kirche und schon 1938 wurde der Grundstein für die Kirche St. Michael gelegt. Nach kurzer Bauzeit wird das Kirchengebäude am 5. September 1938 seiner Bestimmung übergeben.

Nach der Fertigstellung der Kirche werden in den folgenden Jahren notwendige Instandhaltungen und Modernisierungen durchgeführt, so z. B. 1977 die Erhöhung des Altarraums, die Bestuhlung der Marienkapelle sowie notwendige Elektroinstallationen.

Mit der Außenrenovierung im Jahr 1980 erhält die Kirche St. Michael ihren Glockenturm und damit ihr heutiges Erscheinungsbild. Im Glockenturm werden neben der Turmuhr, den vier Glocken auch ein Glockenspiel mit 52 Liedern und acht weiteren kleinen Glocken installiert.

Die bislang letzte bauliche Maßnahme erfolgt 1997/98 mit der Errichtung des Marienbrunnens.

Der Innenraum

Im Inneren besitzt die Kirche eine Marienkapelle mit einer holzgeschnitzten Madonna im Strahlenkranz. Hier ist auch die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten dargestellt. Die Ausmalung der Kirche erfolgte durch den Regensburger Kirchenmaler Winkler. Die Themen sind die Vertreibung aus dem Paradies, die Schlüsselübergabe an Petrus und das Jüngste Gericht in der Apsis. In der Kirche sind die farbigen Glasfenster mit dem Kreuzweg Christi beachtenswert. Im Chorraum befindet sich eine holzgeschnitzte Herz-Jesu-Statue. Neben dem Taufstein findet sich eine Ikone des heiligen Michael von den rumänischen Ikonenmalern Gavril und Mihai Morosan.

Die Kirche erhält im Jahr 1999 eine neue Orgel, die erstmals zur Hl. Messe an Pfingsten gespielt wird.

Im Mai/Juni 2002 hat der rumänische orthodoxe Freskomaler Grigorie Popescu in der Marienkapelle ein Fresko nach alter Malweise erstellt. Das Jesuskind in der Mitte des Bildes liegt auf den Armen Mariens, beide umgibt ein Strahlenkranz der Sonne; der Mond zu ihren Füßen deutet auf das „Große Zeichen am Himmel” der Apokalypse hin.

Winfried Würl, 01.05.2024