St. Josef in Undorf
Geschichte
Die ältesten Nachrichten über unsere Gegend verdanken wir dem Geschlecht der Rammelsteiner aus der Nähe von Thumhausen. Um 1150 erbauten sie die Burg Loch, gegenüber von Eichhofen am Hang des Flusses Laaber.
Zur gleichen Zeit befindet sich Undorf, dessen Name sich von der Personenbezeichnung "Uno" herleitet, ebenfalls im Besitz der Rammelsteiner.
Ab 1217 ist die Ortschaft als Hofgut der Grafschaft Velburg verzeichnet.
Im 16. Jahrhundert kommen die Ortschaften Loch und Undorf in die Hände der Bergbauunternehmer Sauerzapf. Vor dem Aussterben der Familie Sauerzapf vermachte der letzte Spross die Hofmark Undorf dem Kloster Karthaus-Prüll in Regensburg, das den Besitz bis zur Säkularisation 1803 verwaltete.
Bis 1850 wurde das gesamte Gut in mehrere Privatbesitztümer aufgeteilt.
Durch die Verkehrsanbindung an die Bahnstrecke Regensburg-Nürnberg und durch den wirtschaftlichen Aufschwung wuchs die Ortsgemeinde Undorf stetig. 1930 wurde in Undorf eine eigene Schule errichtet.
Daneben zeichnete sich der Plan einer eigenen Kirche unter Federführung von Pfarrer Josef Jobst aus Deuerling immer mehr ab.
„In Undorf ist der sehnlichste Wunsch von Jung und Alt, von Bauern und Arbeitern und natürlich auch vom Pfarrer der Pfarrei Deuerling, eine Kirche zu bauen.”
(Aus einem Brief von Pfarrer Jobst, 17.12.1929 an das bischöfliche Ordinariat Regensburg)
Durch unermüdlichen Einsatz und Überwindung mancher Schwierigkeiten durch Pfarrer Jobst und dem Kirchenbauverein konnte 1934 der Grundstein für die neue Kirche in Undorf gelegt werden. Nach gut einem Jahr Bauzeit erfolgte am 18. August 1935 die Weihe der Kirche durch Erzbischof Michael Buchberger.
Auf dem Weg zur Pfarrei
1935 Filialkirche |
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1949 Expositur |
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1956 Pfarrkuratie |
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1975 Pfarrei |
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2008 Pfarreiengemeinschaft |
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Architektur
Das Kirchenschiff hat mit 34 m Länge, 12 m Breite und 7,8 m stattliche Ausmaße. Die halbrunde Apsis befindet sich im Westen, der 18 m hohe Turm steht neben dem Haupteingang. Durch den Eingang im Westen wirkt die Apsis im Osten wie eine Bühne, was noch durch die Wirkung des Lichteinfalls durch das Südfenster verstärkt wird. Die Holzfiguren sind Arbeiten von Joseph Riepl aus Pielenhofen, das Gemälde im Apsisbogen schuf der Regensburger Maler Erwin Schöppl, die beiden seitliche Engel mit den Spruchbändern wurden inzwischen übermalt, wahrscheinlich bei der Innenrenovierung 1995.
Im Lauf der Zeit fanden im Innenraum immer wieder Veränderungen statt, so wurde 1973 die Kanzel und der Marienaltar entfernt sowie der Mittelgang geschlossen. Auch beim Haupteingang fand ein Umbau statt: Der Windfang wurde angemauert und die Beichtstühle eingebaut.
1988 wurde der Volksaltar von Bischof Manfred Müller geweiht. Die Symbole (2 Fische und 5 Brote) greifen das Wunder der Brotvermehrung auf und weisen auf die Eucharistie hin. Am Ambo, dem Ort des Wortgottesdienstes und der Verkündigung des Evangeliums, symbolisieren Feuerzungen den Heiligen Geist, die stilisierten Wasserwellen auf dem Taufstein erinnern an das Sakrament der Taufe.
1990 erhielt der Turm bei einer Außenrenovierung eine neue Wetterfahne: einen Posaune blasenden Engel, erstellt nach einem Entwurf von Herrn Wenzel.
Die Seelsorger
Josef Jobst |
bis 1945 |
Grab in der Kirche vor der Marienstatue |
Wenzel Reminger |
1946 – 1949 |
Bruder des Prager Weihbischofs, kommt als Flüchtling nach Undorf |
Johann Schmitt |
1949 – 1972 |
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Georg Aumeier |
1972 – 1995 |
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Karl Schreiber |
1995 – 2004 |
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Wolfgang Neiser |
2004 – 2008 |
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Stephan Forster |
2008 – 2022 |
ab 2008 Pfarreiengemeinschaft Nittendorf-Undorf |
Pater Thomas |
2008 – 2013 |
Pfarrvikar |
John Ogouche |
2013 – 2018 |
Pfarrvikar |
Donatus |
2018 – 2022 |
Pfarrvikar |
DDr. Oliver Hiltl |
2022 – |
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Pater Arul |
2022 – 2023 |
Pfarrvikar |
Deogratias Naburhaca Munguakonkwa |
2023 – |
Pfarrvikar |
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